Bischof Erwin Kräutler:
zum Sozialforum 2009 in Belém
Liebe Koblacherinnen, liebe Koblacher,
In Davos beraten die Reichsten der Erde über “Verschiebungen des Machtgleichgewichts”.
Insgeheim geht es jedoch darum, wie hoch die Geldspritzen noch sein müssen,
um die Wirtschaftskrise zu überwinden ohne dabei Strukturen zu verändern.
Auf dem Sozialforum in Belém sind hunderttausend Menschen aus allen Kontinenten überzeugt: “Eine andere Welt ist möglich”.
Ich nehme aktiv an Diskussionen und Podiumsgesprächen teil. Einmal mehr weisen wir die Weltöffentlichkeit auf unsere Anliegen hin:
Verletzung der Menschenrechte,
die fortschreitende Zerstörung Amazoniens,
Sklavenarbeit auf Farmen,
Nichtbeachtung der Rechte der indigenen Völker auf ihr Land.
Es ist für mich jedes Mal eine besondere Freude, an der Seite von Vertretern der Indianervölker das Wort zu ergreifen, ja sogar von ihnen aufgefordert zu werden, dies zu tun. Der kleine Unterschied von heute ist, dass wir nicht nur “für” die Indios sprechen und eintreten, sondern als Verbündete “mit” ihnen für ihre Rechte und eine andere Welt kämpfen.
Belém, 31. Jänner 2009
Herzlichst, Erwin