Pastorale und soziale Arbeit

Transportgemeinschaften und Landwirtschaftsprogramm

  • Transportgemeinschaften zum Absatz landwirtschaftlicher Produkte

    Trotz lautstarker Propaganda der Regierung für das Kolonisierungsprojekt im Rahmen der Transamazônica anfangs der 70er Jahre, folgten keine infrastrukturellen Maßnahmen zur Förderung der landwirtschaftlichen Produktion und sozialen Versorgung. Die Tausenden Familien, die aus beinahe allen Bundesstaaten Brasiliens in die Gegend um Altamira drängten, waren bald sich selbst überlassen. Obwohl der Agrarbereich der wichtigste regionale Wirtschaftszweig ist, gab es kaum eine Unterstützung für die Bewirtschaftung und für den Absatz der Güter.

    Bild Bischof Erwin auf dem WegUm sich der Ausbeutung und Marginalisierung entgegenzusetzen, haben die Landarbeiter in den Basisgemeinden die „Bewegung für das Überleben an der Transamazônica” ins Leben gerufen und ein Programm zur genossenschaftlichen Organisation ausgearbeitet. Voraussetzung für die Umsetzung des gemeinsamen Arbeitsplanes in den Gemeinden war der Kauf von Lastwagen, die nur mit finanzieller Hilfe von außen angeschafft werden konnten.

    Der von den Bauern hier angepflanzte Reis und Mais, sowie die Bohnen sind vorwiegend zur Versorgung der eigenen und benachbarten Gemeinden. Kaffee, Kakao und Pfeffer kann zudem in anderen Bundesstaaten abgesetzt und exportiert werden. Die Lastwagen haben nicht nur eine Verbesserung und Erleichterung für den Warentransport gebracht, sondern die Begegnung und den Austausch unter den Gemeinden gefördert.

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  • Landwirtschaftsprogramm

    Terra é vida! Land ist Leben! Unter diesem Motto läuft seit 1991 an der Transamazônica–Ost bei Km 95 ein Aufforstungsprojekt zur Rückgewinnung ehemaliger Urwaldflächen und zum Aufbau einer nachhaltigen Holzwirtschaft als Beitrag zur Vermeidung von Brandrodung und zur Klimaverbesserung. In Folge der land– und forstwirtschaftlichen Beratung konnte die Produktion erweitert und die Organisation der Lagerung und des Transportes verbessert werden. Ein Gemeinschaftsfeld fördert die Zusammenarbeit der hier ansässigen Kleinbauern. Der jüngst angelegte Fischteich bildet die Grundlage für den Aufbau einer eigenen Fischzucht. Durch den Bau eines Internats haben auch Jugendliche aus entfernten Siedlungen die Chance zum Besuch der Grundschule mit angeschlossener landwirtschaftlicher Ausbildung.